Qualitätssicherung im Brandschutz

Qualitätssicherung im Brandschutz

Veröffentlicht am 25.07.2025

Was bedeutet Qualitätssicherung im Brandschutz?

Qualitätssicherung im Brandschutz umfasst alle Massnahmen, die sicherstellen, dass bauliche, technische und organisatorische Brandschutzmassnahmen dauerhaft wirksam, normgerecht und funktionstüchtig bleiben. Sie beginnt bereits in der Planungsphase und reicht über die Ausführung und Abnahme bis hin zum laufenden Betrieb und der regelmässigen Wartung.

Dabei geht es nicht nur darum, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen, sondern auch um die Vermeidung von Risiken, Haftungsfällen und Folgekosten. Qualitätssicherung ist ein zentraler Bestandteil eines ganzheitlichen Brandschutzkonzeptes.

Warum ist eine kontinuierliche Qualitätssicherung so wichtig?

Ein einmal installiertes Brandschutzsystem ist nur dann wirksam, wenn es langfristig gepflegt, geprüft und instand gehalten wird. Schon kleine Mängel – etwa eine beschädigte Brandschutzmanschette oder eine nicht mehr korrekt geschlossene Brandschutztür – können im Ernstfall fatale Folgen haben.

Viele Brandschutzsysteme werden bei baulichen Änderungen, technischen Nachrüstungen oder durch mangelnde Wartung unbeabsichtigt beschädigt oder ausser Betrieb gesetzt. Deshalb ist es entscheidend, kontinuierlich zu kontrollieren und bei Bedarf zu korrigieren.

Ziele und Vorteile der Qualitätssicherung im Brandschutz

  • Funktionssicherheit: Alle Komponenten bleiben dauerhaft betriebsbereit – im Alltag und im Notfall.

  • Schutz von Menschenleben: Ein funktionierendes Brandschutzsystem ermöglicht eine sichere Evakuierung.

  • Vermeidung von Schäden: Sachwerte, Anlagen und Datenbestände werden effektiv geschützt.

  • Rechtssicherheit: Betreiber und Eigentümer erfüllen ihre Sorgfaltspflicht und haften nicht im Schadensfall.

  • Wirtschaftlichkeit: Frühzeitiges Erkennen von Mängeln spart teure Sanierungen und Reparaturen.

  • Vertrauen: Regelmässig geprüfte Systeme schaffen Sicherheit für Mitarbeitende, Bewohner und Behörden.

Methoden und Instrumente der Qualitätssicherung

Die Qualitätssicherung im Brandschutz erfolgt über verschiedene Ebenen:

1. Dokumentation

  • Brandschutzkonzepte, Pläne, Mängel- und Prüfprotokolle sowie Abnahmen müssen lückenlos dokumentiert werden.

  • Änderungen an Anlagen oder Gebäuden sind zu erfassen und zu bewerten.

2. Kontrollen & Inspektionen

  • Regelmässige visuelle und technische Überprüfungen aller Brandschutzeinrichtungen.

  • Zustandskontrollen z. B. an Abschottungen, Türen, Klappen, Rauchmeldern oder Fluchtwegkennzeichnungen.

3. Wartung & Instandhaltung

  • Herstellerempfehlungen und gesetzliche Prüffristen einhalten.

  • Defekte Bauteile sofort ersetzen oder reparieren.

4. Schulungen & Sensibilisierung

  • Schulung von Betriebspersonal, Hauswartungen oder Sicherheitsverantwortlichen.

  • Sensibilisierung für das richtige Verhalten im Alltag und im Brandfall.

5. Externe Audits

  • Prüfung durch unabhängige Sachverständige oder Fachfirmen erhöht die Qualität und Objektivität.

Gesetzliche Vorgaben und Normen in der Schweiz

Die Schweizer Gesetzgebung legt grossen Wert auf die Qualitätssicherung im Brandschutz. Wichtige Grundlagen sind:

  • VKF-Brandschutzrichtlinien: Diese schreiben Kontroll- und Wartungsintervalle für Anlagen und bauliche Massnahmen vor.

  • SIA-Normen (z. B. SIA 4001, SIA 180): Enthalten Anforderungen an Planung, Ausführung und Unterhalt.

  • Bauproduktegesetz (BauPG): Verpflichtet zur Verwendung normkonformer Produkte und deren Instandhaltung.

  • Obligationenrecht (OR) und Arbeitsschutzgesetze: Verpflichten Eigentümer und Betreiber zu Sicherheitsmassnahmen.

Herausforderungen in der Praxis

  • Fehlende Zuständigkeiten: Wer ist verantwortlich – Hauswart, Betreiber, Eigentümer?

  • Wissenslücken: Mitarbeitende erkennen Mängel oft nicht oder unterschätzen deren Folgen.

  • Zeit- und Kostendruck: Wartung und Kontrolle werden oft als „unproduktiv“ gesehen und hinausgezögert.

  • Mangelhafte Nachdokumentation: Änderungen an Systemen werden nicht nachvollziehbar dokumentiert.

Ein ganzheitlicher Ansatz mit klar definierten Prozessen, eindeutig zugewiesenen Zuständigkeiten und einem professionellen Qualitätsmanagementsystem, das regelmässige Schulungen, eine lückenlose Dokumentation sowie transparente Kontrollen umfasst, schafft die Grundlage für eine verlässliche und nachhaltige Qualitätssicherung im Brandschutz.

Fazit: Nachhaltige Sicherheit durch konsequente Qualitätssicherung im Brandschutz

Qualitätssicherung im Brandschutz ist kein einmaliger Akt, sondern ein fortlaufender Prozess – von der Planung bis zur Nutzung. Nur mit regelmässigen Kontrollen, dokumentierter Wartung und geschultem Personal kann der Brandschutz langfristig gewährleistet werden.

Für Bauherren, Betreiber und Eigentümer lohnt sich der Aufwand: Sie erhalten Sicherheit, vermeiden rechtliche Risiken und schützen Leben und Werte zuverlässig.

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