Veröffentlicht am 23.09.2024
Flucht- und Rettungswegpläne sind mehr als nur bunte Schilder an Wänden – sie sind entscheidende Hilfsmittel, die im Notfall Leben retten können. Sie zeigen auf einen Blick, welche Wege aus einem Gebäude führen und wo sich wichtige Sicherheitseinrichtungen befinden. Ein gut gestalteter Flucht- und Rettungswegplan sorgt dafür, dass Menschen im Ernstfall sicher und schnell ins Freie gelangen. Doch was genau gehört zu einem solchen Plan, warum ist er so wichtig, und wie wird er erstellt?
Flucht- und Rettungswegpläne sind grafische Darstellungen, die den Verlauf von Flucht- und Rettungswegen in einem Gebäude zeigen. Sie geben Auskunft über die Position von Notausgängen, Treppenhäusern, Sammelstellen und wichtigen Brandschutzeinrichtungen wie Feuerlöschern oder Brandmeldern. Im Notfall sollen diese Pläne den Menschen im Gebäude eine schnelle Orientierung ermöglichen und dazu beitragen, dass Evakuierungen geordnet und effizient ablaufen.
Flucht- und Rettungswegpläne sind oft an zentralen und gut sichtbaren Stellen im Gebäude angebracht – etwa in Eingangsbereichen, Fluren, Treppenhäusern oder neben Fahrstühlen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des betrieblichen Brandschutzes und gesetzlich in vielen Gebäuden vorgeschrieben, wie z.B. in öffentlichen Einrichtungen, Bürogebäuden, Hotels, Schulen und Krankenhäusern.
Im Notfall, sei es bei einem Brand, einer Gasexplosion oder einer anderen Gefahrensituation, zählt jede Sekunde. Menschen geraten oft in Panik, verlieren die Orientierung und wissen nicht, wohin sie flüchten sollen. Flucht- und Rettungswegpläne sind darauf ausgelegt, genau in diesen Momenten Orientierung zu bieten. Sie zeigen den kürzesten und sichersten Weg ins Freie und tragen dazu bei, Panik zu vermeiden und eine geordnete Evakuierung zu gewährleisten. Auch für Rettungskräfte bieten die Pläne wertvolle Informationen, um sich schnell im Gebäude zurechtzufinden und Rettungsmassnahmen effizient einzuleiten.
Ein Flucht- und Rettungswegplan muss klar, verständlich und übersichtlich gestaltet sein. Die wesentlichen Inhalte eines solchen Plans umfassen:
Fluchtwege und Notausgänge: Die wichtigsten Elemente eines Flucht- und Rettungswegplans sind die Fluchtwege und Notausgänge. Diese werden in der Regel durch grüne Pfeile dargestellt, die den Weg zur nächsten sicheren Ausgangstür oder Treppe weisen.
Position von Sicherheitseinrichtungen: Der Plan zeigt die Standorte von Feuerlöschern, Löschdecken, Brandmeldeeinrichtungen, Erste-Hilfe-Stationen und weiteren wichtigen Sicherheitsausstattungen. Diese Informationen sind für die Bekämpfung eines Brandes und die Erste Hilfe entscheidend.
Verhaltensanweisungen im Notfall: Ein guter Flucht- und Rettungswegplan enthält einfache Anweisungen zum Verhalten im Brand- oder Gefahrenfall, z.B. „Ruhe bewahren“, „Feuerwehr alarmieren“, „Aufzüge nicht benutzen“ und „Notausgänge verwenden“.
Kennzeichnung von Sammelstellen: Im Freien gelegene Sammelstellen sind auf dem Plan markiert, sodass Evakuierte wissen, wo sie sich nach Verlassen des Gebäudes sammeln sollen. Diese Sammelstellen sind wichtige Treffpunkte für die Kontrolle der Vollständigkeit der Evakuierung.
Lagepläne der Etagen: Ein übersichtlicher Grundriss der jeweiligen Etage hilft, die Orientierung zu erleichtern. Dabei sollten die Fluchtwege deutlich hervorgehoben sein.
Die Erstellung eines Flucht- und Rettungswegplans sollte von Experten mit Kenntnissen im Bereich Brandschutz und Gebäudeplanung durchgeführt werden, da viele technische und gesetzliche Anforderungen berücksichtigt werden müssen. Die Pläne müssen spezifisch an die Gegebenheiten des Gebäudes angepasst und auf dem aktuellen Stand gehalten werden.
Gebäudebegehung und Analyse: Der erste Schritt ist die detaillierte Begehung und Analyse des Gebäudes. Dabei werden Flucht- und Rettungswege, Brandschutzeinrichtungen sowie bauliche Besonderheiten aufgenommen.
Planung und Gestaltung: Basierend auf den Ergebnissen der Begehung werden die Flucht- und Rettungswegpläne erstellt. Hierbei ist es wichtig, dass die Darstellung übersichtlich, verständlich und nach geltenden Normen (wie DIN ISO 23601) erfolgt.
Regelmässige Aktualisierung: Flucht- und Rettungswegpläne müssen regelmässig überprüft und aktualisiert werden, insbesondere nach baulichen Veränderungen, Umnutzungen oder Änderungen der Sicherheitsvorschriften.
Schulung und Information: Neben der Erstellung der Pläne ist es wichtig, die Gebäudenutzer über die Fluchtwege zu informieren. Regelmässige Schulungen und Übungen stellen sicher, dass die Pläne im Ernstfall korrekt genutzt werden.
Flucht- und Rettungswegpläne sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Brandschutzes und der Notfallvorsorge. Sie bieten Orientierung, sorgen für geordnete Evakuierungen und unterstützen Rettungskräfte bei ihrer Arbeit. Ein gut durchdachter und aktuell gehaltener Plan kann im Ernstfall Leben retten und sollte daher in keinem Gebäude fehlen. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Flucht- und Rettungswegpläne stets gut sichtbar, verständlich und auf dem neuesten Stand sind – für Ihre Sicherheit und die Ihrer Mitmenschen!
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